Hörwahrnehmung und Verarbeitung
Obwohl viele Kinder schon im Vorschulalter Probleme haben, Hörinformationen wahrzunehmen und zu verarbeiten (zum Beispiel
Artikulation: Laute werden verwechselt), manifestiert sich dieses Problem oft erst nach Schuleintritt.
Allgemeine Fragen zu diesem Thema könnten Sie vielleicht schon jetzt aufmerksam machen:
- Ihr Kind versteht Sie nur, wenn es Sie sieht.
- Es kann unbekannte Wörter nicht nachsprechen, ähnlich klingende Wörter nur schwer unterscheiden.
- Es hat Schwierigkeiten, in Gruppengesprächen den Sprecher herauszuhören, die Richtung zu erkennen, aus der es angesprochen
wird.
- Es ist schwierig, den Lehrer zu verstehen, wenn ein erhöhter Geräuschpegel in der Klasse herrscht oder in der Turnhalle
wird Gesprochenes nicht verstanden.
- Es existieren Verstehensprobleme, sobald durcheinander gesprochen wird. Erhöhte
Konzentrationsanforderungen und manchmal nur bruchstückhaftes Verstehen führen zu schneller Erschöpfung und Gefühlen des
Ausgeschlossenseins.
- Es ist für Ihr Kind sehr schwierig, sich Texte, Gedichte zu merken und auswendig zu lernen, Diktate zu schreiben ohne
Wörter auszulassen, sich Inhalte von längeren Sätzen zu merken.
- Ihr Kind empfindet laute Geräusche oder starken Lärm als unangenehm.
Die Förderung bedarf wie immer ein vielschrittiges Vorgehen:
Die Aufklärung der Problematik ergibt, dass das Verhalten des Kindes nicht auf „Nichtwollen“ oder eingeschränkter
Intelligenzfähigkeit beruht, sondern dass es wichtig ist, entwicklungsfördernd mit den besonderen Fähigkeiten des Kindes
umzugehen und es damit zu entlasten.
Desweiteren bedarf es einer speziell auf das Kind abgestimmte Übungstherapie.
Auch kompensatorische Verfahren kommen zum Einsatz, so kann das Kind über andere Kanäle, zum Beispiel visuell (Tafelanschrieb,
Bilder, farbige Markierungen, Schaubilder etc.) Inhalte aufnehmen kann.